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Geschichte

Die Rebberghexen Grüningen ganz nach dem Motto:
Fasnet uralt, aber saumäßig Jung

Es ist schon eine närrische Geschichte, die sich die Klosterbrüder aus St. Georgen im 12. Jahrhundert ausgedacht hatten. Von den Untertanen im kleinen Flecken Gröningen, im unteren Brigachtal, forderten sie als Zehnten Wein und Forellen. Mit den Forellen war das wohl kein Problem, die lieferte die Brigach, ein Quellfluß der Donau, in ausreichender Menge. Aber Wein, den gab es auch damals in fast 700 Meter Meereshöhe nicht. Zum Glück lag Gröningen am Nordhang des Tales, und so begannen die Bauern am Südhang Reben zu Pflanzen. Seither heißt dieses Gewann "Rebberg".

Der Wein, der dort geerntet wurde, war, wie man sich denken kann, nicht der Beste. Und weil zu jener Zeit immer wenn etwas nicht so gelang wie man es sich vorstellte, ein geheimes Wesen daran schuld sein musste, grübelten auch die Gröninger Bauern nach der Ursache. Sie sagten: " In den Reben steckt die Hex, die die Trauben sauer macht." Nach etlichen Jahren hatten auch die Klosterherren aus St. Georgen ein Einsehen mit den armen Bauern und forderten keinen Wein mehr.

Diese überlieferte Geschichte ist der historische Hintergrund für die Gründung der Rebberg-Hexe im Jahre 1975. Im Mai jenes Jahres versammelte sich eine große Anzahl jüngerer Leute zur Gründung eines Narrenvereins. Bis dahin wurde in Grüningen die Fasnet zwanglos gestaltet. Wie Alex Kromer in der Ortschronik von Grüningen berichtet, zogen an den Fasnettagen die Kinder von Haus zu Haus, um "Schnaderhüpferl" zu singen. Von den Leuten bekamen sie dafür Süßigkeiten, später sogar Geld. Die ältere Generation versammelte sich in den beiden Gasthäusern. Dabei kamen die Frauen maskiert, um die Gäste zu "strählen".

Mit Manfred Storz als 1. Oberhexe startete der junge Verein in eine verheißungsvolle Zukunft. Zunächst galten alle Aktivitäten der Rebberg-Hexe. Sie zu gestalten war nicht ganz einfach, da man sich etwas von den üblichen Hexengruppen absetzen wollte. Dies gelang mit tatkräftiger Mithilfe von Holzschnitzer Hermann Schlenker aus Tannheim. Er entwarf auch die Maske, deren Gesicht in zwei Hälften geteilt ist. Auf der einen Seite beißt die Hexe auf eine saure Traube und verzieht ihr Gesicht. Die rechte Seite lächelt freundlich über dies amüsante Weinbaugeschichte. Zur Maske wurde dann das Häs entworfen. Mit dem grünen Kopftuch, das nach Art der Waldhexen gebunden wird, erinnerte man an den Ortsnamen. Die Bluse wird der alten baaremer Arbeitstracht nachempfunden. Sie ist schwarz mit kleinen weißen Mustern. Um ein farbenfrohes Bild zu erreichen, wählen die Grüninger für den Rock und die Schürze die Farben ihres Ortswappen, rot und das goldgelb der Lilie. Strohschuhe, wie sie von Hexen üblicherweise getragen werden, würden nicht zur Rebberg-Hexe passen. Deshalb trägt die Rebberg-Hexe hohe schwarze Schnürschuhe.

 

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